Einleitung
Die Zusatzbezeichnung Sexualmedizin ist eine spezielle Weiterbildung für Ärztinnen und Ärzte in Deutschland Sie baut auf einer bestehenden Facharztbezeichnung auf und hilft Ärztinnen und Ärzten Fragen der sexuellen Gesundheit besser zu verstehen zu besprechen und zu behandeln
Was bedeutet die Zusatzbezeichnung Sexualmedizin?
Ärztinnen und Ärzte die zusätzlich zu ihrer Facharztbezeichnung die Zusatzbezeichnung Sexualmedizin besitzen dürfen diese offizielle Bezeichnung führen Sie weisen darauf hin dass sie eine spezielle Ausbildung zur Unterstützung von Patientinnen und Patienten mit Herausforderungen im Bereich Sexualität Emotionen und Beziehungen absolviert haben
Wer kann diese Zusatzbezeichnung erwerben?
Nur approbierte Fachärztinnen und Fachärzte können sich bewerben. Gängige Fachgebiete sind
Urologie (für Männergesundheit)
Gynäkologie (für Frauengesundheit)
Psychotherapie
Allgemeinmedizin und weitere
Was beinhaltet die Weiterbildung?
Die Weiterbildung umfasst mehrere Komponenten
80 Stunden Grundausbildung in psychosomatischer Pflege Psychotherapie oder Psychoanalyse
(Dies behandelt die Verbindung von Körper und Geist)
120 Stunden spezialisierter Sexualmedizin Kurs
(Themen umfassen Beziehungen, sexuelle Identität körperliche Symptome und Therapiemöglichkeiten)
120 Stunden Fallseminare unter Supervision oder 6 Monate praktische Erfahrung in einem anerkannten Ausbildungszentrum
Zusätzliche Selbstwahrnehmungsübungen helfen Ärztinnen und Ärzten ihre eigenen Emotionen zu reflektieren und zu lernen andere mit Empathie zu unterstützen
Alle Fortschritte werden in einem elektronischen Ausbildungslogbuch dokumentiert, um den Abschluss zu verfolgen
Was genau lernen Sie?
Die Ausbildung deckt ein breites Spektrum an wichtigen Themen ab, wie zum Beispiel
Wie sich Sexualität im Laufe des Lebens entwickelt
Was kann bei sexuellen Herausforderungen helfen (z B Schmerzen, Funktionsstörungen Angst)
Wie sich Erkrankungen auf das sexuelle Wohlbefinden auswirken können
Wie kann man Menschen mit traumatischen Erlebnissen unterstützen
Verständnis von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung
Rechtliche und ethische Richtlinien in Deutschland
Wie kommuniziert man effektiv und respektvoll mit Patientinnen und Patienten?
Warum ist diese Qualifikation wichtig?
Viele Menschen kämpfen mit Fragen zu ihrem Körper ihrer Sexualität oder ihren Gefühlen Doch oft schämen sie sich oder sind zu unsicher um Hilfe zu bitten
Ärztinnen und Ärzte mit dieser Zusatzqualifikation Sexualmedizin sind darin geschult
Vorurteilsfrei zuzuhören
Körperliche und emotionale Probleme zu verstehen
Praktische Lösungen und Therapien anzubieten
Einzelpersonen und Paare zu unterstützen
Gesetzliche Standards einzuhalten und die Rechte der Patientinnen und Patienten zu schützen
Dies schafft einen sicheren respektvollen Raum in dem Patientinnen und Patienten offen sprechen und die benötigte Hilfe erhalten können
Seit wann gibt es diese Qualifikation?
Die Bundesärztekammer hat diese Qualifikation 2018 offiziell eingeführt Zuvor hatten einige Regionen wie Berlin bereits ähnliche Weiterbildungen angeboten Seit 2018 ist sie in allen Bundesländern verfügbar
Was passiert am Ende der Weiterbildung?
Nach Abschluss der Weiterbildung müssen Ärztinnen und Ärzte eine mündliche Prüfung bestehen In dieser Prüfung müssen sie nachweisen dass sie
Klar und einfühlsam kommunizieren
Die richtigen Fragen stellen
In Alltagssituationen beraten
Rechtliches und therapeutisches Wissen verstehen und anwenden können
Bei erfolgreichem Abschluss erhalten sie die offizielle Zusatzbezeichnung Sexualmedizin
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Fazit
Die Zusatzbezeichnung Sexualmedizin ist eine formale Ausbildung für Ärztinnen und Ärzte die Patientinnen und Patienten bei Problemen im Zusammenhang mit Sexualität und Partnerschaft unterstützen möchten
Sie baut auf einem medizinischen Fachgebiet auf und beinhaltet strukturiertes, praktisches und angeleitetes Lernen
Die Qualifikation gewährleistet, dass Ärztinnen und Ärzte kompetent respektvoll und effektiv Menschen mit sensiblen Themen unterstützen können
Nach bestandener Abschlussprüfung dürfen Ärztinnen und Ärzte die Berufsbezeichnung führen und spezialisierte Behandlungen anbieten
Fazit
Die Zusatzbezeichnung Sexualmedizin hilft Ärztinnen und Ärzten mit Sorgfalt, Selbstvertrauen und Respekt über einen der privatesten Bereiche des menschlichen Lebens die Sexualität zu sprechen Patientinnen und Patienten profitieren von dieser Expertise indem sie hilfreiche Antworten emotionale Unterstützung und Beratung ohne Scham oder Angst erhalten